Urlaubstörn Le Havre Lelystad 2015
In LeHavre beginnt ein Ferientörn: Viel Sonne, Strom und Wind von hinten (bei tidenbedingten Ablegezeiten), kurze Hosen und nie komplettem Ölzeug bleiben uns 2 Wochen lang fast immer treu. Die Küste beginnt im NW von LeHavre mit Felsbögen wie in der Felsalgarve und bleibt uns als durchgehendes geschichtetes helles Steilküstenband tagelang treu; einzig die Flussmündungenbilden Einschnitte und Hafeneinfahrten:
Unsere erste ist Fecamp, eine architektonisch schöne unzerstörte Altstadt mit normannischer mittelalterlicher Abteikirche und als Besucher-MUSS das "Palais Benedictine", eine neugotische Kräuterlikörbrennerei im Neuschwansteinstil.
Dieppe, der nächste Einstich durch die Felsküste war eine sehr lebendige Stadt mit sommerlichem Flair und auch offenbar von Hunderten Motorradfahrern entdeckt.
Boulonge entpuppt sich erst auf den 2. Blick als schön; vom Hafen, wo wir uns hinter Stahlschiebetoren und Zäunen mit S-Draht-Rollen eingeknastet
fühlten und der Blick nur Sozialwohnungshochhäuser erhaschen konnte.
Dünkirchen verbot zumindest mir den Ausdruck "schön", wenige Details wie die moderne Hafenrandbebauung ausgenommen.
Nieuwport bleibt eine recht gesichtslose moderne Stadt am Meer; Uli hat sie sich in einigen Stunden erwandern müssen nach Fehlinformationen zum
Yachthafen. Das Highlight ist der Fischimbiss ggü der alten Fischereigenossenschaft mit dem Vissersweib-Starkbier.
Dass wir in Breskens die Niederlande erreicht hatten wurde erst im Vorhafen realisiert und durch hektischen Gastlandflaggenwechsel kommentiert; große Yachten, Segelmacher, Yachtshop, ein lohnender Landgang bot sich nicht an.
Auch in Terneuzen in der Westerschelde möchte keiner von uns tot überm Zaun hängen. Der Autoausflug über die schöne alte Festungsstadt Hulst mit der (2008 ausgezeichneten) schönsten holländischen Kathedrale und nach Antwerpen mit Christopher-Street-Day-Parade, Grand-Place, Lidl am Bahnhof war eine gute Aktion und weit mehr als das Abholen von Joachim.
In Zierikzee in Zeeland ließ sich erkennen, dass Städte trotz ehemaligem Reichtum nicht ewig davon profitieren können: Ein schönes Reiseziel und viel "te koop".
Scheveningen ist quasi Start-Zielort der Channel-Umsegelung und als "Weltumsegler" werden wir dort auch schon vor Setzen der
Regatta-Finisher-Flagge wahrgenommen.
Durch den Ij-Kanal nach Amsterdam: Wer dort Jahre nicht mehr gewesen ist bemerkt die deutliche Wandlung der Stadt: moderne futuristische
Hochhausquartiere ergänzen den Grachten-Stadtkern. In der neuen Ijdock-Marina bilden die Yachties das Seestück für die Hotelgäste beim
Frühstück. Ein Solitär. Und fußläufig in die City, zum Bhf., zum Schiffahrt-Museum.
Am nächsten Tag ein kurzer Schlag nach Durgerdam; sowie für den Hamburger ins "Alte Land" auf der anderen Elbseite: Idylle direkt gegenüber der
Großstadt.
Hoorn ein Ijsselmeerklassiker auf der Heimfahrt, immer wieder stimmungsvoll mit Traditionsseglern, Kapitänshäusern und Rummel.
Das bisschen Wehmut, dass Regattasegeln in diesem Jahr zeitlich nicht passte, weicht beim entspannten Blick am braungebrannten Körper hinab der erholten Zufriedenheit: DIE haben 500 sm gegen Starkwind und Strom ganz schön kämpfen müssen.
Herzliche Urlaubsgrüße
Euer Werner
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